
Von Myriam Odile Blin
In Musiques, mondialisation et sociétés / Unter der Leitung von Myriam Odile Blin und Pierre Albert Castanet, Presses universitaires de Rouen et du Havre, 2024, 250 S.
Dieses Buch untersucht die Verbindungen zwischen Musik, Globalisierung und Gesellschaften und behandelt dabei verschiedene Themen wie gelehrte und populäre Musik, Politik, Religion und globale kulturelle Herausforderungen. Anhand verschiedener Artikel zeigt er auf, wie Musik im Zeitalter der Globalisierung ein wichtiges Medium der Kulturvermittlung bleibt und gleichzeitig die Herausforderungen und Hoffnungen unserer Zeit widerspiegelt.
Unter den verschiedenen Beiträgen zu diesem akademischen Werk ist ein Artikel von Myriam Odile Blin über Arnold Schönberg (1874-1951) und seine Beziehung zum Judentum hervorzuheben. Arnold Schönberg, der Vater der Zwölftonmusik, der als Jude ausgegrenzt wurde und 1933 ins Exil in die 
Myriam Odile Blin erinnert auch an die Schriften von André Neher, der der Ansicht war, dass Schönbergs Zwölftontechnik von der jüdischen Mystik und der Kabbala inspiriert war, insbesondere durch die Symbolik der Zahlen 6 und 12, die in der hebräischen Literatur sehr präsent sind [4]Vgl. André Neher, Faust et le Maharal de Prague, le mythe et le réel, Paris, PUF, 1987. So betont M-O Blin: „Die authentische Bedeutung von Schönbergs musikalischem Werk und seinen Schriften kann nur durch das Prisma einer lebendigen Spiritualität, die die Wege der jüdischen Mystik beschreitet, am nächsten berührt werden. Dennoch kann das Verständnis der Zwölftontechnik neutral sein, ohne durch diese einzigartige Vermittlung der Spiritualität zu gehen: Sie ist dann ein rational definiertes Schreibmodell für die musikalische Komposition. […] Arnold Schönberg war also untrennbar visionär und konservativ einerseits, rational und mystisch andererseits“[5] Musiques, mondialisation et sociétés, S. 50.
Sehen Sie den Vortrag von Myriam Odile Blin „Arnold Schoenberg, un musicien juif dans le monde“.
| 1 | musikalisches System, das auf der Verkettung von Intervallreihen mit den zwölf Tönen der chromatischen Tonleiter beruht |
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| 2 | Der NS-Begriff „Entartete Musik“ bezeichnete ein breites musikalisches Repertoire von Werken und Komponisten, die im Dritten Reich verboten waren. Eines der Symbole bleibt die gleichnamige Ausstellung, die 1938 in Düsseldorf stattfand. Vgl. dazu das Buch von Elise Petit und Bruno Giner, Entartete Musik: musiques interdites sous le IIIe Reich |
| 3 | [Musiques, mondialisation et sociétés / Unter der Leitung von Myriam Odile Blin und Pierre Albert Castanet, Presses universitaires de Rouen et du Havre, 2024, S. 12. |
| 4 | Vgl. André Neher, Faust et le Maharal de Prague, le mythe et le réel, Paris, PUF, 1987 |
| 5 | Musiques, mondialisation et sociétés, S. 50 |




