DIE MUSIK IN ISRAEL

Von Michèle Tauber

Die Bevölkerung Israels besteht aus vielen ethnischen Gruppen und die Musik spiegelt eben diese Vielfalt wider.

Die Musik Israels stammt aus den unterschiedlichsten Quellen, darunter dem Nahen Osten, Mittel- und Westeuropa, Nord- und Südamerika, Indien und Afrika, kein Kontinent vermag es der Kreativität und dem Einfallsreichtum der Interpreten und Komponisten zu entgehen. Klassische und zeitgenössische Musik trifft auf traditionelle und religiöse Musik, nicht zu vergessen die arabische Musik, welche in dem Land seit Jahrhunderten verwurzelt ist.

Klassische Musik
Musikgruppen
Das erste Amateurorchester innerhalb der Jischuv – der jüdischen Bevölkerung Palästinas – wurde 1895 in Rishon-le-Tzion gegründet. Das Repertoire bestand hauptsächlich aus Unterhaltungsmusik und Arrangements von Volksmusik. 1910, nach der Gründung von Tel Aviv, gründete die Sängerin Selma Ruppin, die erste Musikschule des Landes. 1923 gründete der Dirigent Mark Golinkin (1875-1963) die Oper von Palästina, an der unter anderem Stücke von Verdi, Rossini und Meyerbeer in hebräischer Sprache aufgeführt wurden. Jedoch musste das Opernhaus aus Geldmangel 1927 schließen. Die Jerusalmer Music Society, welche 1921 von den Yellin-Schwestern gegründet wurde, etablierte das erste professionelle Streichquartett des Landes. Die leichte klassische Musik wurde durch ein Repertoire der europäischen Klassik und Romantik ersetzt.

Die musikalische Komposition konzentrierte sich wiederum auf Volkslieder (siehe unten: Das israelische Liedergut). 1924 komponierte Yakov Weinberg Ha-Halutzim (Die Pioniere), die erste hebräische Volksoper.

Das bedeutendste Ereignis des folgenden Jahrzehnts stellte die Gründung des Palestine Philarmonic Orchestra, durch den polnisch-stämmigen Violinisten Bronsilaw Huberman (1882-1947) dar. Das neu gegründete Orchester war in erster Linie eine Rettungsaktion für jüdische Musiker, welche ihre Arbeit in den bekannten Orchestern Mitteleuropas verloren hatten. Das Orchester spielte in Tel Aviv, am Dezember 1936 sein erstes Konzert, unter der Leitung von Arturo Toscanini. Die Orchestermitglieder bildeten Kammermusikgruppen, mit welchen sie die europäische Kammermusiktraditionen fortführten. Im selben Jahr wurde die Gesellschaft für die Rechte von Autoren und Komponisten, die AKOUM, gegründet. 1948 wurde aus dem Orchester von Palästina, das Israel Philharmonic Orchestra, welches durch Europa und die Vereinigten Staaten tourte. Die Regierung unterstützte internationale Veranstaltungen, wie den Internationalen Harfenwettbewerb oder das Festival von Israel, den internationalen Klavierwettbewerb von Arthur Rubinstein. 1972 nahm das kleine Orchester von Kol Israel, dem israelischen Rundfunk, dank der Ankunft von Musikern aus der Sowjetunion, den Namen Jerusalem Symphony Orchestra an. Die Israeli Opera, 1948 von dem amerikanischen Sänger Addis de Philip gegründet, hatte dreißig Jahre lang überlebt. 1985 nahm die New Israeli Opera ihre Tätigkeit erneut auf: Diesmal wurden die Werke in der Originalsprache mit hebräischen Übertiteln aufgeführt und das Opernhaus wurde 1994 wiedereröffnet.

In den 1990er Jahren, veränderte sich das israelische Musikleben durch die massive Immigration von mehr als einer Millionen Juden aus der ehemaligen Sowjetunion. Diese Einwanderungswelle brachte eine beträchtliche Zahl an professionellen Musikern, Sängern und Musiklehrern ins Land, welche neue Sinfonieorchester, Kammermusikgruppen und kleine Musikensembles gründeten und welche die Bildungseinrichtungen des Landes durch ihr Talent und ihre musikalische Vitalität bereicherten.

Musikalisches Schaffen
Die zeitgenössische klassische Musik in Israel, geht auf die Ankunft von Gemeinschaften aus Mittel- und Osteuropa, zwischen den beiden Weltkriegen zurück. Juden aus Osteuropa immigrierten in den 1920er Jahren nach Palästina und brachten als musikalisches Gepäck, die biblische Kantillation, die Shtetl-Volksmelodien und slawische Folklore mit, welche sie gekonnt zu einem spezifisch jüdischen Stil verbanden.

Mit der Ankunft der deutschsprachigen Einwanderer in den 1930er Jahren, wurde die Klassik-Musik wiederbelebt.

Wie auch die Begriffe „jüdische Musik“ und „jüdischer Komponist“ wurden die Begriffe „israelische Musik“ und „israelischer Komponist“ von Anfang an vielfältig definiert. Seit den 1930er Jahren stellte der Komponist Mordekhai Sandberg fest, dass „hebräische Musik nur auf israelischem Boden komponiert werden kann“. Andererseits wollte die Zeitschrift Musica Hebraica 1938 „ein Forum zusammenstellen, in dem alle Formen jüdischer Musik, vorgestellt werden können.“ Befand sich die israelische Musik also an der Weggabelung, zwischen Ost und West, wo sich Musik treffen und verschmelzen konnte?

Erste Generation der Komponisten
Die erste Generation der Komponisten der israelischen oder hebräischen Musik, strebte danach, eine neue musikalische Sprache auf israelischem Boden zu erfinden. Sie wurden allesamt in Europa geboren und immigrierten, über die 1930er Jahren hinweg, nach Palästina. Der Nationalismus der damaligen Zeit, befürwortete die Schaffung einer eigenen musikalischen Sprache, welche, wie es auf bei der hebräischen Sprache der Fall ist, welche die junge Nation einen und repräsentieren sollte.  Ein Großteil der entstandenen Musik wurde mit dem aufkommenden „orientalisch-mediterranen“ Stil in Verbindung gebracht. Die jüdische Geschichte, biblische Charaktere sowie Elemente der Landeskunde, gehörten zu den Inspirationsquellen.

paul_ben-hayim.jpgPaul Ben-Hayim (Deutschland 1897 – Israel 1984) war die zentrale Figur dieser Strömung. Er war der erste aus Europa emigrierte Komponist, der einen, spezifisch israelischen Musikstil schuf. Die lange Zusammenarbeit mit der Sängerin Bracha Zefira (1910-1990), einer Interpretin des jemenitischen Volksrepertoires, machte ihn mit der Intonation der traditionellen nahöstlichen Musik vertraut, welche er in seine Kompositionen einfließen ließ (The Sweet Psalmist of Israel, 1953). Seine Musik verfügte, im Wesentlichen über einen tonalen und modalen Ausdruck, jedoch verwendete er in Vision of a Prophet (1959) auch die dodekaphone Form.

Alexandre Boskovitch (Ungarn 1907 – Israel 1964) war ebenfalls beeinflusst von populären Ausdrucksformen, als Material der musikalischen Konstruktion. Er sah den israelischen Komponisten als den Vertreter einer Gemeinschaft an, inspiriert von der Wüstenlandschaft, dem grellen Licht der Sonne des Orients, kurzum, einer Dynamik welche sowohl in der Sprache als auch in der Musik, durch biblisches und modernes Hebräisch, sowie Arabisch, zum Ausdruck kam. Während er die Verwendung westlicher Instrumente beibehielt, mischte er lokale Elemente mit klassischer Musik und schuf somit, wie er es selbst zu sagen vermochte, eine „mediterrane Musik“. Zu seinen bekanntesten Werken gehörten Semitic Suite, Shir ha-Maalot (Song oft he Degrees), Concerto da camera und Adaim (Ornaments).

odon_partos.jpg Ödön Partos (Ungarn 1907 – Israel 1977) sah, ebenfalls in der Einbeziehung authentischer Folklore eine wichtige Schaffensmethode der Komposition. 1938 bot ihm Bronislaw Huberman, die Stelle des ersten Violinisten des neu gegründeten Palestine Philharmonic Orchestra an. Auf der Suche nach seinen jüdischen Wurzeln, interessierte er sich besonders für die Volksmusik verschiedener ostjüdischer Gemeinschaften und komponierte auch Arrangements für Bracha Zefira (Four Folk Songs, 1939).

Yossef Tal war der Erste, der elektronische Musik in Israel einführte. Geboren 1910 in Posen, emigrierte er 1934 nach Palästina und wurde Mitglied des Palestine Symphonic Orchestra, als sich dieses noch in seinen Kinderschuhen steckte. Er unterrichtete an der Universität von Jerusalem und richtete dort das erste Studio für elektronische Musik ein, außerdem entwickelte er ein Notationssystem für die digitale Musikkomposition. Als israelischer Komponist betrachtete Yossef Tal seine Musik ipso acto als israelisch, da er Teil einer heterogenen und weltoffenen Gesellschaft war. In Zusammenarbeit mit dem Dichter Israël Eliraz und anderen Librettisten, komponierte er mehrere Opern, darunter Ashmeday (1969), Massada 1967 (1972), Ha-nissayon (1975), Ha-gan (1988).

Mordekhaï Seter (Russland, 1916 – Israel, 1994) spezialisierte sich auf die Einbindung von jemenitischen Rhythmen und Melodien, in die zeitgenössische israelische Musik. 1938 beschäftigte er sich erstmals mit der Mizrahi-Folklore, d.h. den Traditionen der jüdischen Gemeinschaften des Nahen Ostens. Er tauchte vollständig in die Folklore ein und transkribierte zwischen 1941 und 1944 nicht weniger als 144 Gesangsmelodien aus Palästina, Syrien, Ägypten und Korfu, welche später unter dem Titel Nigunim (Lieder) veröffentlicht wurden. Seine 1941 komponierte Shabbat Cantata (Sabbat-Kantate) stellte ein Meilenstein des israelischen Chorrepertoires dar.

Diese Vorstellung dieser ersten Komponistengeneration ist bei weitem nicht umfasst, Hanokh Yakoby (1909-1990), Hayim Alexander (geboren 1915), Abel Ehrlich (geboren 1915) sind ebenfalls zu erwähnen.

Zweite Generation der Komponisten
Die zweite Generation Komponisten, welche meist aus direkten oder indirekten Schülern der ersten Generation bestand, suchte nach einem musikalischen Ausdruck, der die hebräische Sprache, mit ihren Konsonanzen und Intonationen, ihren Verbindungen zur jüdischen Liturgie und Tradition sowie ihre Einbindung in die östliche Welt integrieren sollte. Zu der Gruppe der Komponisten, welche in den 1950er Jahren auftauchte, gehörten zum ersten Mal Sabas, auf israelischem Boden geborene Israelis.  Sie erlangten ihre Reife nach dem Unabhängigkeitskrieg (1948-1949) und wuchsen mit der Nation auf.

Hebräisch war ihre Muttersprache und sie nahmen die künstlerische Schriftform voll an. Doch während die erste Komponistengeneration oft in Frankreich ihre musikalische Ausbildung erhalten hatte, wolle die neue Generation, nun im Ausland studieren. Die neuen Erfahrungen und Perspektiven der jungen Komponisten trugen zweifellos zum fortschreitenden Niedergang des orientalisch-mediterranen Stils bei, welcher für ihrem Geschmack zu oberflächlich war. Sie machten sich auf die Suche nach einem tieferen Orientalismus, der ähnliche kompositorische Methoden, wie die des arabischen Maqam [1]Maqam:  Wortwörtlich der „Ort, an dem etwas erreicht ist“, es handelt sich hierbei um eine Bezeichnung für den Modus eines Musikstücks. Im Gegensatz zu Dur- und Moll-Skalen regelt der Maqam … Lire la suite, verwenden mochte. Ihr multikulturelles Umfeld brachte ihnen die unterschiedlichsten musikalischen Quellen näher, darunter auch die, welche durch die neuen Einwanderern der fünfziger Jahre vermittelt wurden: Jemen, Irak, Iran, Nordafrika. In dieser Periode war das Verschwinden des modalen Stils, sowie die zunehmende Verwendung von Dissonanzen, zu bemerken. Dennoch ist in dem Jahrzehnt, welches auf die Auslandsaufenthalte der zweiten Komponistengeneration folgte, ein starker Einfluss, der neuen westlichen Musik auf die israelische Musik zu bemerken. Die Gründe hierfür sind offensichtlich: Die Anfangszeit des nationalistischen Eifers war abgeschlossen, die Herausforderung, geografische und kulturelle Grenzen zu überschreiten, sich neuen künstlerischen Horizonten zu öffnen, beflügelte fortan die junge Generation, welche sich in einer tatsächlichen oder einer idealisierten Gegenwart verwirklichen wollte.

Doch der arabisch-israelische Konflikt sowie die ständige Bedrohung durch einen neuen Krieg, bewegten die jungen Komponisten dazu, zu ihren kulturellen Wurzeln zurückzukehren. Diese Rückkehr äußerte sich, in der großen Zahl israelischer Kompositionen, welche die inspirierenden Kräfte des Landes zum Ausdruck brachte: den mediterranen Himmel, die Vegetation, die Sprache, die Poesie, die Bräuche und natürlich auch den religiösen Einfluss. Gleichzeitig prägte ein wachsender Individualismus das künstlerische Schaffen der Komponisten, bis zu dem Punkt, dass es heute schwierig geworden ist, einen einenden Faktoren der israelischen Komponisten zu finden.

Unter den Komponisten dieser Generation, sind besonders die Karrieren von Ben-Tziyon Orgad, geboren 1926, Tzvi Avni, geboren 1927 und Ami Maayani, geboren 1936, in Erinnerung geblieben.

Die Musik von Orgad zog ihr wesentliches Merkmal aus der Einbeziehung seiner hebräischen Wurzeln. In modalen Tonarten wie Maqam und chromatischer Skala, finden sich Intonationsmuster und metrische Werte, die für das alte und moderne Hebräisch typisch sind, zusammen mit dem Vorkommen von Melismen[2]Melisma: Melodische Verzierung des Gesangs, wobei eine Silbe über mehrere Noten aufgeteilt wird. aus den reichen östlichen und westlichen Tradition der Kantillation[3]Lesen Sie dazu, den Artikel von Orgad selbst, über das Thema: „The Musical Potential of the Hebrew Language and its Manifestations in Artistic Music”, Jerusalem, private Veröffentlichung, 1978..

Tzvi Avnis frühe Kompositionen enthielten folkloristische Elemente, wie unregelmäßige Rhythmen, während sie gleichzeitig die klassischen Formen der Sonate und des Rondos beinhalteten, in denen der Einfluss von Bartok zu bemerken ist.  Avni entwickelte sich dann in Richtung elektronischer Musik weiter.

Parallel zur Musik, studierten Ami Maayani Architektur und Stadtplanung sowie Philosophie. Er gründete und leitete das Nationale Jugendorchester in Israel. Während sich seine Kompositionen von nahöstlichen Motiven inspirierten (Melismen, biblische Kantillation, traditionelle Gebete, Aspekte tonaler arabischer Musik), strebte Maayani danach, diese mit der symphonischer Musik, seiner französischen und impressionistischen Herkunft, zu verbinden.

Dritte Generation der Komponisten
Der Großteil der Komponisten waren Sabras und ihr muskalischer Ansatz war sowohl individualistisch als auch international war. Wie auch die vorangegangene Generation studierten sie im Ausland, jedoch mit dem Ziel der Promotion in Musikwissenschaften. Somit waren sie über einen längeren Zeitraum hinweg, der zeitgenössischen Musik außerhalb Israels ausgesetzt. Doch auch wenn diese Generation von kosmopolitischen Einstellungen geprägt war, griffen sie doch gerade die musikalischen Sprachen wieder auf, welche mit ihrer Herkunft in Verbindung standen. Die synkopierten, orientalischen Rhythmen der Hora,[4]Hora: rumänischer Kreistanz, der von den jüdischen Jugendbewegung in Mitteleuropa praktiziert wird. ein Markenzeichen der 1930er Jahre, waren drei Jahrzehnte lang von den Komponisten außenvorgelassen, welche „die Nabelschnur durchschneiden“ und damit mit ihren Wurzeln brechen wollten. Anfang der siebziger Jahre, fand man diese Rhythmen, schließlich in Form eines „Geschmacks in Verbindung mit universellen jüdischen Wurzeln“ wieder.

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Ami Maayani meinte, dass „das, was der israelischen Musik heute diese besondere Note verleiht, ist diese einzigartige Synthese von Ost und West, dieses Bemühen, etwas zu erreichen, was beinahe unmöglich zu sein scheint.“ Yinam Lif, ein 1953 in Jerusalem geborener Komponist gab an, zwei Traditionslinien anzugehören, einer alten und einer neuen (klassische weltliche Musik und israelische Musik der letzten Jahrzehnte), welche ihn in zwei verschiedene Richtungen zogen. Seine Musik spiegelte den Versuch wider, jedes Mal von Neuem, diese beide Kräfte miteinander in Einklang zu bringen.

Der ‚orientalisch-mediterrane‘ Einfluss war immer noch sehr lebendig. Tatsächlich begnügten sich die Komponisten der dritten Generation nicht damit, die orientalische Musik weiter zu ergründen, stattdessen integrierten sie orientalische Instrumente in ihre Stücke. Die unzähligen musikalischen Dialekte entsprechen heute, einer exponentiellen Vermehrung von Traditionen, Techniken, Technologien und Ästhetik, welche heute so vielfältig sind, wie die vielen Sprachen und Dialekte Israels.

Dieser Generation gehören ebenso Aharon Harlap, Arik Shapira, Daniel Galay, Tsippi Fleischer, Gabriel Irany, Stephen Orenstein, Noa Guy, Hayim Permont, Yinam Lif, Betty Olivero, Ari Ben-Shabtai und Oded Zehavi an.

Das israelische Liedergut
Die Anfänge
Bevordas Liedergut israelisch werden konnte, war es hebräisch und seine Entstehung übereinstimmt mit der Wiederbelebung der hebräischen Kultur in Europa, sowie den Anfängen des Zionismus in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Bereits vor der ersten Aliya[5]Aliya: jüdische Emigration nach Palästina. Sie verlief in aufeinanderfolgenden Wellen ab, von denen die erste 1882 stattfand. wurden viele Lieder in hebräischer Sprache, von in Russland lebenden Dichtern geschrieben, welche nie israelischen Boden betreten hatten, aber dennoch in dieser Form ihre Liebe und Sehnsucht nach Zion ausdrückten. Die Melodien wurden sowohl slawischen Volksliedern als auch der jiddischen Folklore entlehnt. Im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts, nach der zweiten Alija aus Russland im Jahr 1905, nahmen jüdische Bildungseinrichtungen in Städten und Dörfern das Erlernen von meist vom Lehrpersonal selbst komponierten Liedern, in den Bildungsplan auf.

So wurden die Lieder weniger nostalgisch und vermehrt national. Gleichzeitig wurde durch osteuropäische Melodien, die Hora, der emblematische Bestandteil des Gesangs und Tanzes der jüdischen Pioniere, eingeführt. In den 1930er Jahren interessierte sich eine ganze Generation von Komponisten für das hebräische Lied und wertete dieses auf. Yedidya Admon, Nachum Nardi, Mordechai Zeira, David Zehavi, Yehuda Sharet und Daniel Sambursky wählten Texte der bekanntesten Poeten aus, welche das Land Israel und den Aufbau des Landes preisten. Im Jahr 1948, als der Staat gegründet wurde, waren rund 4600 hebräische Lieder in Umlauf.

Volkslied
Unmittelbar nach dem Unabhängigkeitskrieg von 1948, war die besondere Stellung von Kriegs- und Friedensliedern nicht nur der Situation in Israel geschuldet, sondern auch der direkten Verbindung zwischen der neu entstehenden Armee mit Jugendbewegungen, welche ihr ihre Lagerfeuer- und Gesangstraditionen vermacht hatten. Gleichzeitig wurden Lieder, welche von ausländischen Tänzen, wie dem Tango, der Rumba, dem Paso Doble und der Mamba beeinflusst waren, ins Hebräische übertragen. In den 1950er Jahren war der pädagogische Einsatz von Gesang ein wichtiges Element, um das Volk durch das Mittel der hebräischen Sprache, zu einen. 1951 wurde Lehaqat Ha-nahal gegründet, die erste Tsahal-Musikgruppe[6]Zahal: Name der israelischen Verteidigungsarmee, welche vor Soldaten auftraten. Diese Gruppen sollten eine erzieherische Rolle, bei der sozialen und kulturellen Integration spielen. Aus ihnen gingen im späteren Verlauf die größten Künstler der 1960er Jahre hervor. Eine typisch israelische Institution war die Shira Betzibour, „Singen in der Öffentlichkeit“, welche die Traditionen der Jugendbewegungen übernommen und ihre Riten fortführte. Aus Sicht der Interpreten, spiegelte die zeitgenössische Mode deutlich die Bedenken vor 1948 wider: Das Augenmerk, mit welche die Aussprache bedacht wurde, macht deutlich, dass das Theater eine der Wurzeln dieses Liedes darstellte. Darüber hinaus wurde damit auch die hebräische Sprache gewürdigt. Unter den repräsentativen Komponisten dieser Zeit befinden, sind Emmanuel Zamir, Gil Aldema, Amitai Neeman und Yossef Hadar zu nennen, welche allesamt in Israel zur Welt gekommen waren. Gewiss war der in den 1940er Jahren beliebte „pastorale“ Stil – Lieder vom Landleben, Hirtenlieder – immer noch von Bedeutung. Sie wurden ebenso von Volkstänzen begleitet, wie auch von der Akustikgitarre, vom Akkordeon, wie auch von der Darbouka, einer Art Tamburin. Dennoch begann das Liedergut auch damit, auf einfühlsame Weise den schwindenden Halt des Pionierideals, die wachsende Anziehungskraft des städtischen Lebens, das Hervortreten einer Sabra-Mentalität, die Rückkehr zu alten Traditionen oder das Auskosten der Gegenwart widerzuspiegeln, um so den Krieg vergessen zu machen…

Bei dem Jahr 1960 handelt es sich um ein entscheidendes Jahr, da in diesem Jahr das Israel-Festival gegründet wurde. Die primäre Absicht der Organisatoren war es, einem typisch israelischen Liedergut neuen Auftrieb zu verleihen. Als die Nachfrage nach Lieder mit biblischen, landwirtschaftlichen und militärischen Motiven nachließ, kam der Wunsch auf, ein neue Lieder zu schaffen, welche sich an der westlichen Konsumgesellschaft inspirieren sollten. Dieser Vorgang, wurden mit den Folgen des Sechstagekrieges und der darauffolgenden jüdischen Besinnung zahlreicher Israelis, aufgewogen. Tatsächlich ist nach Juni 1967 ein Schub an neuen Liedern zu bemerken, welche einen neuen Trend in der israelischen Musik begründeten: „Lieder des Landes Israel“.

Naomi Shemer, naomi_shemer.jpgeine Liedermacherin veröffentlichte in diesem Jahr Yerushalayim shel zahav, Goldenes Jerusalem, ein Lied, das zum Sinnbild dieser Zeit wurde. Im selben Jahr bot das Aufkommen des Fernsehens, den Künstlern ein neues Sprungbrett.

Seit den 1970er Jahren, hat sich das israelische Liedergut stark diversifiziert, vor allem durch den Einfluss anglo-amerikanischer Rhythmen. Im Vordergrund finden sich Lieder der Pop- und Rockmusik, gefolgt von den „Liedern des Landes Israel“, wobei auch Volkslieder sowie die Tsahal-Ensembles inbegriffen sind. Es befinden sich darunter auch hebräische Lieder, welche zu populären westlichen Rhythmen, wie Disco oder Rap geschrieben wurden, genauso wie orientalische Lieder.

In der zweiten Hälfte der 1960er Jahr, wurde das Akkordeon allmählich durch die elektrische Orgel abgelöst und die Darbuka durch das Schlagzeug, dazu kamen noch Bass- und E-Gitarren. Dieser Wandel führte zum Aufkommen von Rockbands wie Arik Einstein, Shalom Hanokh und Shmoulik Kraus, die von der Musik der Beatles geprägt waren und im Besonderen Lehaqat Kaveret, „Der Bienenstock“, welche bis heute die einflussreichste Band dieses Musikstils geblieben ist.

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Arik Einstein

Alexandre (Sasha) Argov und Moshe Vilensky waren seit 1948 die maßgebenden Komponisten, nun tauchte jedoch eine neue Generation auf: Nourit Hirsch, Matti Kaspi, der auch ein erfolgreicher Sänger werden sollte, Aryeh Levanon, Yaïr Rosenblum, Yohanan Zaraï, Dov Seltzer, sowie Sänger-Komponisten: Shalom Hanokh, Yehudith Ravitz, Shlomo Gronikh. Das Können von neuen Sängern, wie Arik Einstein, Hava Alberstein motivierte sie zur Schaffung origineller Kreationen. Zahlreiche Duos (Ran et Nama, Ilka und Aviva, Ha-doudaïm, Ha-parvarim), Trios (Sheloshet ha-meïtarim, Gesher ha-yarqon) und Gruppen (Batzal yaroq, Ha-tarnegolim) bereicherten das Liederrepertoire. Poetische Lieder waren ebenfalls charakteristisch für diese Zeit. Im Gegensatz zu den zuvor erwähnten Genres, war für diese Lieder nun vermehrt die individuelle, urbane Erfahrung von Bedeutung und nicht länger kollektive und nationale Themen.

Östliche Lieder
In den 1950er Jahren entstanden Lieder, inspiriert von irakischen und ägyptischen urbanen Rhythmen und in den 1960er Jahren wurden griechische Volkslieder, welche auf Hebräisch gesungen wurden, beliebt. Die beiden letztgenannten Stile wurden als Protestmusik angesehen und wurden daher vom kulturellen Establishment konsequent sanktioniert. Ab dem Sechs-Tage-Krieg wurden eben diese ostjüdischen Einflüsse immer deutlicher. Neben elektronischen Instrumenten wurden auch die Oud, die orientalische Laute, die Qanun, die Zither, und die Darbuka eingesetzt. Zu den orientalischen Komponisten gehörten Avihou Medina, Boaz Sharabi und Shlomo Bar. Diese Liederart, welche besonders unter den Anhängern der Arbeiterklasse vertreten war, war überaus erfolgreich. Sie wurde Muzika Mizrachis (Östliche Musik) genannt. Es handelte sich dabei um eine Vermischung von Stilen und griechischen, türkischen, arabischen und jemenitischen Instrumenten, verbunden mit populärer westlicher Musik.

Klezmer und chassidische Musik
Der Begriff leitet sich vom hebräischen kley-zemer ab, was „Gesangsinstrument“ bedeutet. Mit diesem Namen wurde seit dem 15. Jahrhunderten jüdische Musiker bezeichnet, welche Mittel- und Osteuropa durchreisten, um Feste zu begleiten, blieben dabei innerhalb der jüdischen Gemeinschaft selbst Randfiguren. Heutzutage, gelten Klezmorim als kreative Künstler und bekannte Kulturbotschafter. Im Gegensatz zur Liturgie, welche mündlich und in einem geschlossenen Kreislauf weitergegeben wurde, hat sich die Klezmer viel mit der einheimischen russischen, rumänischen, polnischen, ukrainischen, litauischen, ungarischen, griechischen und osmanischen Volksmusik ausgetauscht. In diesem Sinne kann tatsächlich von musikalischer Fusion gesprochen werden. Seit den 1970er Jahren gab es eine Renaissance dieser Musik. Ausgehend von den Vereinigten Staaten, erreichte diese „neue Welle“ der Klezmer bald schon Europa und Israel. Es ist der Verdienst von Musikern mit den unterschiedlichsten Hintergründen, wie etwa Giora Feidman, welcher zwanzig Jahre lang als Klarinettist am Israel Philharmonic Orchestra spielte, bevor er seine Karriere als Klezmer-Solist begann.

Die chassidische Musik bedient sich biblischer Texte wie auch ritueller Gebetstexte und arrangiert diese in einer einfachen sich wiederholenden harmonischen Moll-Progression, mit einem regelmäßigen Rhythmus. Nach dem Sechstagekrieg entstand ein neuer Stil des chassidischen Gesangs, angeführt von Rabbi Shlomo Carlebach, „dem singenden Rabbi“. Ab 1969 wurden jährliche Festspiele mit chassidischer Musik veranstaltet und in den letzten Jahren, wurde diese stilistische Bewegung noch ausgeprägter. Der unaufhörliche und monotone Rhythmus, wie auch Lieder, welche nur über eine einzige, durchgehende und sich wiederholende Strophe verfügen, werden heutzutage für überholt angesehen: Die Interpreten der zeitgenössischen chassidischen Musik zögern nicht davor, auf Reggae-, Rock’n’Roll oder Jazz-Rhythmen zurückzugreifen und darüber hinaus entlehnen sie nicht länger direkt ihre Texte der Bibel oder dem Talmud. Die Lieder, welche oft einen Bezug zu aktuellen Ereignissen herstellen, zu Gottes Liebe für seine Kinder, zur Bedeutung der Freude im Gottesdienst, sind alle von den Sängern selbst geschrieben worden: Aaron Razel, Adi Ran, Hayim David Serchik, Sinai Tor, Yehuda Glantz.

Die arabische Musik in Israel
Seit jeher und bereits lange vor der Gründung des Staates Israel spielte die arabische Musik eine wichtige Rolle in den religiösen und weltlichen Zeremonien des täglichen Lebens. Zunächst ist die Volksmusik zu nennen, welche von Beduinen, Bauern und Viehzüchtern gespielt wird. Das tägliche Geschehen ist geprägt von einem großen Repertoire an Liedern und Tänzen, bei denen Männer und Frauen getrennt voneinander sind. Zwei Dichter, welche auch als Musiker und Interpreten agieren und die aus dem Dorf stammen oder nicht, wechseln sich bei der Rezitation ab. Die Melodien werden dabei in der Regel improvisiert und basieren auf der Ataba, einer beliebten mittel-orientalischen vierzeiligen Strophe oder auf dem Huwar, einem argumentativen Dialog in gesungenen Versen. Die meisten Zeremonien finden im Freien statt und das Publikum beteiligt sich aktiv am Geschehen durch Gesang, Klatschen und Tanzen der Dabke [7]Dabke: Hebräische Bezeichnung des Dabkeh, einem arabisch-palästinensischen Tanz, der in der Gruppe getanzt wird und Fußstampfen beinhaltet.. Begleitet wird das von dem Arghul oder dem Mijwiz, lokalen klarinettenähnlichen Instrumenten.

Urbane Musik gibt es ebenfalls seit der osmanischen Zeit und hat sich bedeutend weiterentwickelt. Vor 1948 hatte Ibrahim Bathish einen Musikclub in Haifa gegründet, welcher sehr zur Entwicklung der arabischen klassischen Musik beigetragen hatte und einer seiner Schüler, Selim Hilou, war ein prominenter Komponist des angesehenen Vokalgenres, des Muwashschah[8]Muwashschah: bedeutet auf Arabisch so viel wie „verziert“ und ist eine arabisch-andalusische Strophen-Gedichtsform, deren Anfänge ins 12. Jahrhundert zurückreichen.. Nach der Staatsgründung, förderten drei junge Komponisten Sudki Shukri, Michael Dermalkonian und Hikmat Shahine, die arabische musikalische Aktivität im Norden des Landes weiter. Anstelle der mündlichen Überlieferung, wurde eine Lehrprogramm am Musikkonservatorium in Haifa eingerichtet. 1963 wurde Suheil Radwan, einer der ersten Absolventen des Konservatoriums, Direktor der Musikabteilung der Universität von Haifa. Diese Abteilung löste eine musikalische Renaissance in Schulen, Gemeinde- und Kulturzentren aus. Die meisten der entstandenen Musikgruppen, setzten sich aus jüdischen Musikern aus nahen- und mittelöstlichen arabischen Gemeinschaften zusammen. Es entstand eine fast schon brüderliche Zusammenarbeit zwischen arabischen und jüdischen Musikern. Beit ha-guefen, ein Zentrum für arabische und jüdische Musik in Haifa, wurde zu einem Symbol dieser brüderlichen Zusammenarbeit. 1957 gründete der israelische Rundfunk das erste professionelle Orchesterensemble für arabische Musik, dessen Leiter Ezra Aharon, ein Komponist und bekannter Oud-Spieler aus dem Irak wurde. In den 1970er Jahren nahmen arabische Sänger an jährlichen Festivals teil, die von verschiedenen Radiostationen veranstaltet wurden. In den letzten Jahren organsierten kleine arabisch-jüdische Ensembles musikalische Begegnungen, bei welchen arabisch, jüdische und westliche Musikstile miteinander verbunden werden. Das Boustan ist das bekannteste dieser Ensembles, welches das Quanun, die Gitarre, das Banjo, die Oud, die Geige, die Flöte, die Bassgitarre und arabische Perkussionen verwendet. Die Gruppe vereint eine eklektische Mischung aus musikalischen Einflüssen und hat sich international einen Namen gemacht.

Die vielfältigen Einflüsse, welche in der gesamten israelischen Musik festgestellt werden können, von jüdisch und arabisch, klassisch und volkstümlich, religiös wie auch säkular, sind ein Spiegelbild der vielfältigen Herkunft der israelischen Bevölkerung, sowie des täglichen Einflusses jüdischen und arabischer Musiktraditionen und der Allgegenwärtigkeit westlicher Musik. Es entstand so aus dieser ständigen Interaktion israelischer Musiker mit der Musik anderer Kulturen, ein musikalischer Schmelztiegel. Somit bekräftigt die israelische Musik weiterhin eines ihrer grundlegenden Merkmale: den Versuch einer Symbiose zwischen Ost und West, in einer aktiven Suche nach neuen und erneuerten Quellen.

  • Michèle Tauber – Paris – März 2007
    “Ich möchte mich besonders bei Oded Zehavi, Komponist und Lehrer, bedanken, dessen
    sein herzlicher Empfang und seine sachkundigen Ratschläge haben es mir ermöglicht, diese Arbeit erfolgreich abzuschließen”.

Bibliografie
Avni (Tzvi), « Music in the Eighties-Onwards or Backwards ? », Music in Time, 1988-89, pp. 34-38.
Böhm (Yohanan), « Music in Modern Erez Israel, Composers », Encyclopædia Judaica, 2nde édition, 1971.
Delmaire (Jean-Marie), « La chanson israélienne : origines », YOD, P.O.F., 1978, vol. 4/2, pp. 75-93.
Delmaire (Jean-Marie), « La chanson israélienne de 1948 à 1978 », YOD, P.O.F., 1979, vol. 5/1, pp. 92-112.
Fleischer (Robert), Twenty Israeli Composers, Detroit, Wayne University Press, 1997.
Hirschberg (Jeoash), « Music in the Jewish Community of Palestine, 1880-1948 : A Social History », New York, Oxford University Press, 1995.
Keren (Tzvi), Contemporary Israeli Music : Its Sources and Stylistic Development, Ramat Gan, Bar Ilan University Press, 1980.
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Shiloah (Amnon), « Revival and Renewal : Can Jewish Ethnic Tradition Survive the Melting Pot ? », Musica Judaica 10, n° 1, 1987-1988, pp. 59-69.

References
1 Maqam:  Wortwörtlich der „Ort, an dem etwas erreicht ist“, es handelt sich hierbei um eine Bezeichnung für den Modus eines Musikstücks. Im Gegensatz zu Dur- und Moll-Skalen regelt der Maqam die Intervalle zwischen den einzelnen Noten und die Bewegungsverläufe, innerhalb dieser modalen Skalen.
2 Melisma: Melodische Verzierung des Gesangs, wobei eine Silbe über mehrere Noten aufgeteilt wird.
3 Lesen Sie dazu, den Artikel von Orgad selbst, über das Thema: „The Musical Potential of the Hebrew Language and its Manifestations in Artistic Music”, Jerusalem, private Veröffentlichung, 1978.
4 Hora: rumänischer Kreistanz, der von den jüdischen Jugendbewegung in Mitteleuropa praktiziert wird.
5 Aliya: jüdische Emigration nach Palästina. Sie verlief in aufeinanderfolgenden Wellen ab, von denen die erste 1882 stattfand.
6 Zahal: Name der israelischen Verteidigungsarmee
7 Dabke: Hebräische Bezeichnung des Dabkeh, einem arabisch-palästinensischen Tanz, der in der Gruppe getanzt wird und Fußstampfen beinhaltet.
8 Muwashschah: bedeutet auf Arabisch so viel wie „verziert“ und ist eine arabisch-andalusische Strophen-Gedichtsform, deren Anfänge ins 12. Jahrhundert zurückreichen.

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