The Liturgy of Beta Israel – Music of the Ethiopian Jewish Prayer

Anthology of Music Traditions in Israel, vol. 26

2018 vom Jewish Music Research Centre der Hebrew University of Jerusalem veröffentlicht.

Die Anthologie stellt einen Meilenstein in der Geschichte der jüdischen Musik dar. Tatsächlich bedurfte es fast 32 Jahre (1986-2018), um diese gigantische Arbeit über die äthiopische jüdische Musik zu veröffentlichen. 3 CDs mit einer Hördauer von jeweils einer Stunde ermöglichen es, den unnachahmlichen Geschmack der Musik der Beta Israel (Haus Israel) zu kosten. Wie es bei jeder Veröffentlichung des JMRC der Fall ist, enthält das von führenden Spezialisten (Simha Arom, Frank Alvarez-Pereyre, Shoshana Ben-Dor und Olivier Tourny) verfasste umfassende Begleitheft, eine historische, liturgische und musikwissenschaftliche Analyse der Musik der Beta Israel.

Geschichte

In den frühen 1980er Jahren begann die heimliche Einwanderung der äthiopischen Juden nach Israel. Letztere, die fälschlicherweise auch Falaschah (abwertender Begriff, der so viel wie „wurzellos“ oder „Exilanten“ bedeutet) genannt werden, flohen wie viele ihrer Landsleute vor dem Bürgerskrieg und der Hungersnot in den Sudan. Im Jahr ermöglichte es eine erste Operation „Moses“, welche vom israelischen Staat organisiert wurde, 7000 äthiopische Juden aufzunehmen; dann im Jahr 1985, wurden im Rahmen der Operation Saba 648 äthiopische Juden repatriiert und 1991, innerhalb von 24 Stunden, 14300 Juden per Luftbrücke außer Landes gebracht. Die letzten in Äthiopien verbliebenen Beta Israel, wanderten zwischen 1991 und 1994 nach Israel aus.

doc_2_ethiopie500px50-2.jpg1986 begann der Musikwissenschaftler Simha Arom, der sich der Notwendigkeit bewusst war, die traditionelle Liturgie der Beta Israel zu bewahren, ein multi-disziplinäres Team von französisch-israelischen Forschern, um sich zu versammeln. Zwischen 1986 und 1989 entstanden hunderte von Stunden an Aufnahmen der wichtigsten Vertreter dieser Tradition. In den 1990er Jahren wurde dieses Korpus zur Grundlage eines wissenschaftlichen Projekts, welches die Musik und die Texte dieses liturgischen Repertoires bekannt machen sollte. Im Rahmen seiner Promotion, unter  der Leitung von Simha Arom, beschäftigte sich Olivier Tourny mit dem musikwissenschaftlichen Aspekt, während Frank Alvarez-Pereyre und Shoshana Ben-Dor die ethnografischen und linguistischen Aspekte behandelten. Edwin Seroussi, dem Direktor des Jewish Music Research Centre, oblag die Aufgabe, die Ergebnisse dieser Studie durch die Veröffentlichung dieser CD-Box und ihres umfassenden Begleithefts zusammenzustellen. Zur Ergänzung des Begleithefts, wird es auf der GFS-Internetseite eine spezielle Sektion geben, in welcher zusätzliche Informationen und hunderte von Partituren eingesehen werden können, welche diese wissenschaftliche Arbeit und diese einzigartige Anthologie ermöglichten.

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