Die Meguilla von Itsik

Französische Literaturadaptation: Bernard Vaisbrot

Das Centre Medem – Arbeter Ring veröffentlichte im März 2015 die Texte und Partituren des berühmten Pourim-Shpil (Purimspiel) La Meguilla d’Itsik, geschrieben von Itsik Manger (1901-1969) und vertont von Dov Seltzer.

Wie es für ein Pourim-Shpil üblich ist, basiert auch diese Geschichte auf dem Buch Esther, welches an Purim in der Synagoge gelesen wird. Darin enthalten sind die verschiedenen Hauptfiguren: Mordechai der Kluge, seine Nichte Esther, der König Ahasveros, sowie dessen intriganter und eitler Berater Haman. Aber da es sich um ein Pourim-Shpil handelt, muss dem biblischen Text nicht wortgetreu gefolgt werden. So tauchen weitere Figuren auf, wie etwa die Hexe Zeyresh, der Chefredakteur Vayezosso und der Schneider Couturosso.

Itsik Manger strebte danach, mit seiner Geschichte die einfachen Leute des jüdischen Volkes zu adeln, weshalb er sie in die Tradition des biblischen Helden einreihte und somit schließlich die Handlung, in die kleiner Welt der osteuropäischen Handwerker einfügte.

In seiner Einleitung schrieb Isik Manger 1936: „Die Gedichte dieser Sammlung sind nichts anderes als eine neue Art der Possenreißerei, ganz im Stil der Purim-Unterhalter der anderen Jahrhunderte. […] Gewiss, die Geschichte wird hier etwas anders erzählt. So wurden etwa die offiziellen Erzähler der Schriftrolle zum Schweigen gebracht und was noch viel wichtiger ist, es wurde die Figur des Schneiderjungen Couturosso hinzugefügt. Dieser führt, trotz seiner vergeblichen Liebe für Königin Esther und seinem Mordversuch am König Ahasveros, dennoch zahlreiche wichtige Geschehnisse herbei. […] Die historische Wahrheit wurde so auf jeden Fall verfälscht! Der Leser wird protestieren und schließlich Recht bekommen.“

Begleitet von Bernard Vaisbrots bemerkenswerter französischer Literaturadaptation und Aquarellen des Dramatikers Shmuel Bunim, ist diese Partitur-Sammlung mit Texten und Transliterationen, ein absolutes Muss der jiddischen Kultur.

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