Die Slichot im marokkanischen Ritus

Eine Auswahl von Selihot, gespielt von Jo Amar, Ouriel Amar, Ouria Bensoussan, Ouriel Elbilia, Lior Elmaliah‘, Haim Louk und Avraham Toledano

Die Slichot sind Gebete der Buße und Reue, mit denen der Gläubige bei Gott, für die begangenen Sünden, um Vergebung bittet. Dieser Brauch basiert auf den 13 göttlichen Attributen der Barmherzigkeit, die der Überlieferung nach, Moses von Gott übergeben wurden (Exodus, 34, 6-7).

Ursprünglich wurden die Slichot während der Jom-Kippur- und Fastengottesdienste gelesen. Dann weitete sich der Brauch auf die 10 Tage (Jamim Noraim), zwischen Rosch ha-Schana und Kippur aus. Die aschkenasische und die chassidische Gemeinschaft sprechen die Slichot an dem Samstag, welcher dem Fest Rosch ha-Schana (um mindestens vier Tage) vorausgeht. Die sephardischen Gemeinschaften wiederum, lesen sie ab dem 1. Elul, vierzig Tage lang bei Sonnenaufgang und vor dem Morgengebet.

Auf der folgenden Playlist ist eine Auswahl an Slichot, aus verschiedenen marokkanischen Riten (Casablanca, Meknès, Marrakech…), zu hören. „Adénou“ (Antworte mir) ist das erste dieser Slichot, wird vom israelischen Hazzan (Kantor einer Synagoge) Avraham Toledano vorgetragen und auf eine typische Melodie der Stadt Meknès gesungen. Diesen Ritus erkennt man an einer raffinierten Mischung aus andalusischen Klängen und ruckartigen Rhythmen, welche aus der berberischen Folklore der die Stadt Meknès umgebenden Berge, stammen.

Das sechste Selicha „Hatanou Lefaneikha“, wird von Lior Elmaliah‘ vorgetragen und folgt einer Melodie Marrakechs. „Elekha Hachem“, das siebte Selicha, wird vom weltberühmten Kantor Haim Louk vorgetragen und folgt einer Melodie der weißen Stadt von Casablanca.

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