LE SERVICE SACRÉ von LÉON ALGAZI

Gebrannt auf acht Pyral-Schellackplatte

Le Service sacré (Der heilige Gottesdient) von Léon Algazi, von dem Komponist 1954 in seiner liturgischen und musikalischen Sendung Écoute Israël (Hör Israel an) vorgestellt, wurde auf acht Pyral-Schellackplatte gebrannt, die 2019 von seiner Enkelin Béatrice Algazi beim IEMJ hinterlegt wurden.

Écoute Israël war eine wöchentliche Radiosendung des ORTF, die zwischen 1948 und 1971 von Léon Algazi produziert und moderiert wurde. Sie war der Nachfolger der Sendung La Voix d’Israë (Die Stimme Israels), die Algazi 1929 ins Leben gerufen hatte.

Dieses Archiv ermöglicht es uns, den gesamten Service Sacré vom Samstagmorgen von Léon Algazi für Solisten, Chor und Orgel zu hören, der am 1. Januar 1954 im Radio ausgestrahlt wurde. Die Ausführenden waren Marie-Louise Girot (Orgel), Emile Kaçmann (Bass), Eli Taub (Tenor) und das Vokalensemble La Voix d’Israël unter der Leitung von Léon Algazi.

Der Service Sacré wurde auf Wunsch des Emanu-EI-Tempels in New York und seines Musikdirektors, Lazare Saminsky, komponiert. Léon Algazi leitete die erste Aufführung seines Werkes im Februar 1952 im Emanu-EI-Tempel während eines Samstagmorgengottesdienstes.

Um das gesamte Werk zu rekonstruieren, mussten wir eine Montage durchführen. Die Pyral-Schallplatten wurden nämlich nicht nacheinander gebrannt: So enthält beispielsweise die Platte 3 auf der A-Seite den Teil 5 und auf der B-Seite den Teil 7.

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Montage der Spuren:session_premiere.jpgDie digitalisierten Audios wurden anschließend mit den Geräten des IEMJ restauriert, um die Hörbarkeit zu verbessern

Einige Erläuterungen zur „Pyral“-Platten:

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Die „Pyrals“ sind eigentlich die am weitesten verbreitete Marke von Acetatsplatten, die von der französischen Firma Pyrolaque hergestellt werden. Es handelt sich um Metallscheiben (meist Aluminium), die mit Schellack (acetatähnlich) beschichtet sind, damit der Gravierstichel die Rillen in der Scheibe leicht einritzen kann.

Die ersten Pyral-Platten liefen mit einer Geschwindigkeit von 78 Umdrehungen pro Minute, hatten aber viel feinere Rillen als die herkömmlichen 78er. Sie wurden in den frühen 1930er Jahren bis Mitte der 1960er Jahre hergestellt und waren nicht für den Verkauf bestimmt.

In der Mitte der Platte wurde ein Aufkleber angebracht, um die Informationen auf der Platte manuell auszufüllen.

Der größte Nachteil dieses Materials ist seine Zerbrechlichkeit: Es ist nicht lange haltbar, da der Schellack dazu neigt, rissig zu werden. Außerdem ist das Material sehr anfällig für Schimmel.

Die acht Pyral-Platten dieser Sendung aus dem Jahr 1954 wurden wahrscheinlich live aufgenommen, was sie zu einzigartigen Aufnahmen macht.

Quellen: Je disque Je veux

Hören Sie sich Le Service Sacré von Léon Algazi an

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